Organscreening

 

Das Organscreening ist eine genaue Ultraschalluntersuchung, die optimalerweise zwischen der 19+0 (=20.) und 22+6 (=23.) Schwangerschaftswoche durchgeführt werden sollte, da in diesen Wochen das Kind bereits so gross ist, dass man die einzelnen Organgruppen aussagekräftig untersuchen kann.

 

Was wird beim Organscreening untersucht?

Beim Organscreening werden die einzelnen Organsysteme (Kopf, zentrales Nervensystem, Herz, Thorax, Wirbelsäule, innere Organe, Bauchwand) anhand von definierten Schnittebenen untersucht. Es geht also um das Erkennen von anatomischen Auffälligkeiten. Wenn diese Schnittebenen normal dargestellt werden können, kann man eine anatomische Auffälligkeit oder krankhafte Veränderung weitgehend aber niemals restlos ausschliessen.

 

Was ist der Sinn des Organscreenings?

Fast alle Kinder kommen gesund und ohne (angeborene) Probleme zu Welt. Es gibt aber Erkrankungen des wachsenden Kindes, vor allem Herzfehler, deren Kenntnis (vor der Geburt) in hohem Masse zu einer Verbesserung der Versorgung des Kindes beiträgt. So kann man frühzeitig den besten Ort für die Entbindung auswählen und optimale Bedingungen für eine gute Versorgung des Kindes nach der Geburt schaffen. Bei der Diagnose von sehr schweren Auffälligkeiten erhalten die werdenden Eltern die Möglichkeit einer fundierten Beratung und können auf dieser Basis weitere Entscheidungen treffen.

Auch wenn ein unauffälliges Organscreening keine Garantie auf ein gesundes Kind ist, so trägt es sehr zur Beruhigung der werdenden Eltern bei.

 

Was sind die Grenzen des Organscreenings?

Ein unauffälliges Organscreenig ist keine Garantie für ein gesundes Kind! Mit der Untersuchung können keine chromosomalen oder genetischen Erkrankungen im Ultraschall gesehen werden. Um Chromosomenstörungen ausschliessen oder bestätigen zu können müsste immer eine Fruchtwasseruntersuchung und dann eine genetische Analyse der kindlichen Zellen durchgeführt werden. Manchmal kann man Hinweiszeichen, sogenannte Softmarker, für chromosomale Erkrankungen im Ultraschall sehen, auf die wir Sie aufmerksam machen müssen und eine entsprechende Beratung durchführen, was die weiteren Abklärungsmöglichkeiten angeht. Nicht alle Kinder zeigen bei einer Untersuchung alle Strukturen optimal und so kann es sein, dass aufgrund der Kindslage nur eine eingeschränkte oder unvollständige Aussage zu machen ist und wir ihnen eine Kontrolluntersuchung empfehlen müssen. Weitere Situationen, wo nur eine eingeschränkte Aussagekraft der Untersuchung gegeben ist können eine stark schallabsorbierende mütterliche Bauchdecke sein, was bei Übergewicht der Fall sein kann. Auch die Lage des Mutterkuchens kann die Qualität der Schallbedingungen negativ beeinflussen (z.B. wenn der Mutterkuchen an der Gebärmuttervorderwand liegt). Wir klären Sie natürlich auch über etwaige Einschränkungen in der Aussagekraft der Untersuchung auf.

 

Manche Erkrankungen oder Auffälligkeiten entwickeln sich auch erst im Laufe der Schwangerschaft. Das kann erklären, warum auch bei einem unaufälligen Organscreening später in der Schwangerschaft oder nach der Geburt Auffälligkeiten vorhanden sein können.